Genealogische Forschungen von Dieter Hebig
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Die Vorfahren meiner Mutter Gertrud Hamersky (1927-2012) lebten im Königreich Böhmen, das bis 1918 zu Österreich gehörte. Zwischen 1918 und 1946 lebte die Familie Hamersky in Aussig (Usti nad Labem), anfangs in Orten der Umgebung. Aussig gehörte zur damaligen Tschechoslowakei, ab 1938 zum deutsch besetzten Reichsgau Sudetenland und ab 1939 bis 1945 zum Protektorat Böhmen und Mähren. Die deutsch besiedelten Regionen Böhmens wurden ab 1918 als Sudetenland bezeichnet, seine deutschen Bewohner als Sudetendeutsche. 1946 musste die Familie, bestehend aus der verwitweten Elisabeth Hamersky geb. Webersinke und ihren beiden Töchtern, die Tschechoslowakei verlassen. Sie kamen nach Nordthüringen in das Eichsfeld (Worbis). Vorfahrentafel Franz Xaver Hamersky (PDF, 3,4 MB) Vorfahrentafel Elisabeth Webersinke (PDF, 1,2 MB) Die Vorfahren in Böhmen waren katholisch. Die Kirchenbücher liegen in den tschechischen Gebietsarchiven, hier speziell in Litomerice (Leitmeritz) für Nordböhmen, Trebon (Wittingau) für Südböhmen, Plzen (Pilsen) für Westböhmen und Prag für Mittelböhmen. Die Kirchenbücher sind digitalisiert und können online in den digitalen Benutzerräumen dieser Archive benutzt werden. Aufbereitung, Präsentation und Nutzungsmöglichkeit sind in den einzelnen Archiven sehr unterschiedlich, ebenso die zur Verfügung gestellten Hilfsmittel wie Ortsverzeichnisse. Die Identifikation der aus den Kirchenbüchern gewonnenen Daten erfolgt über sie selbst: Ort, Datum, Ereignis (Geburt, Heirat, Tod, ggfs. Konfirmation oder Abendmahl). Mit diesen Angaben kann jeder Eintrag dem zuständigen Gebietsarchiv zugeordnet und dort gefunden werden. Es wird daher darauf verzichtet, jeweils die Quelle zu nennen und z.B. zusätzlich eine Seitenzahl im Kirchenbuch oder eine Aufnahmenummer des jeweiligen Digitalisats anzugeben. Alle anderen ausgewerteten Quellen oder Literaturstellen werden separat angegeben. Die katholischen Kirchenbücher in Böhmen reichen meistens bis in das 18. Jh. zurück, oft auch bis in die zweite Hälfte des 17. Jhs. Bis Ende des 18. Jhs. sind die Eintragungen sehr spartanisch und genealogisch schwer oder gar nicht zu interpretieren (wenn z.B. bei Heiraten nur die Namen der Brautleute ohne Nennung der Eltern oder bei Sterbefällen nur die Namen der Gestorbenen ohne Bezug zu ihrer Familie genannt werden). Deshalb gehen viele Linien schnell verloren und reichen nur wenige Generationen zurück. Mitunter war es nicht möglich, Familien oder Personen in den angegebenen Herkunftsorten zu finden bzw. zu identifizieren. Die geringe Aussagekraft der Kirchenbucheintragungen führt auch dazu, dass kaum etwas über die Berufe der Vorfahren bekannt ist, v.a. nicht vor dem 19. Jh. Unter diesen Bedingungen konnten nur 248 Vorfahren ermittelt werden (im Vergleich zu 1.122 Vorfahren bei Egon Hebig). |
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Die Vorfahren | |||
Ausgabe vom 19.09.24 |
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Dieter Hebig |